Früh übt sich, was ein Meister werden will. Im kleinen Zirkus Brunselli sind schon die Jüngsten mit in der Manege, wie der kleine Manson. Er ist gerade einmal 14 Monate alt, hat aber sichtlich seinen Spaß. In seiner Aufführung werden die Gäste in eine zauberhafte Märchenwelt entführt. Zu dieser gehören neben den Tieren und Akrobaten auch Märchenfiguren wie Elsa und Olaf und Einhörner. Staunend bewunderte das Publikum die Luftkünstler unter dem Zeltdach und belohnten sie mit viel Beifall. Durch das Programm führte in lockerer Art der Herr des Hauses – bzw. des Zeltes. Obwohl er das nicht von Anfang an war. Aus Liebe kam er zu dem Job, denn nachdem er einmal Zirkusluft geschnuppert hatte, wollte René Brunssen nie wieder etwas anderes machen. Dort hatte er nämlich seine Frau Manuela Kaselowsky kennengelernt. Sie gehört zu einem kleinen Familienzirkus und er war sofort verliebt – und begeistert. Nun sind die beiden seit 25 Jahren zusammen und touren mit dem kleinen Zirkus „Brunselli“ durch Deutschland. Den Zirkus gibt es inzwischen in der 7. Generation. Inzwischen gehören sieben Kinder, deren Partner und schon Enkelkinder dazu. „Wir Kinder sind da hineingewachsen“ erzählt Madeleine Kaselowsky. Sie ist mit ihren Geschwistern Teil der Aufführungen. Die 23 jährige hat eine Artistenschule besucht, zeigt Luftnummern mit Tüchern und Ringen, ist aber auch für die Requisiten zuständig. Die Brüder waren anfangs voll begeistern vom Trampolin springen. Das hatte sie bei Onkel und Tante gesehen, die ebenfalls einen Zirkus haben. Das wollten sie auch machen.

Von März bis November ist der Zirkus „Brunselli“ auf Tour. Und das auch in kleineren Orten wie kürzlich in Reetz. Auf dem Programm stehen Hochseilakrobatik, Tierdressuren, Saltospringer und Feuerschlucker. Auch Elsa und Olaf dürfen natürlich nicht fehlen. Die beiden gehen sozusagen auf Promotour in die Kitas der Orte. Zu den Tieren gehören Kamele, Pferde, Hunde, Enten und Pfau Peter. Das Winterquartier wird aufgeschlagen, wo es gerade passt. „Am besten wären natürlich kleine Hallen“, so Madeleine Kaselowsky, „aber das ist gar nicht so einfach. Manchmal wird auch einfach auf einem geeigneten Platz das Zelt aufgeschlagen. Auch mit dem Futter ist es in diesem Jahr schwierig. Die große Trockenheit des vergangenen Jahres ließ die Preise für Heu und anderes in die Höhe schnellen.

Für die Kinder heißt es aber nicht nur, sich in der Manege zu beweisen. Natürlich ist auch für sie die Schule Pflicht. In kleinen Orten besuchen sie die ansässigen Schulen und Kitas. Da gab es auch noch nie Probleme. Ansonsten gehen sie in die Zirkusschule. Das heißt, sie bekommen Lernpakete geschickt, die sie ausgefüllt zurückschicken müssen. Schwieriger ist es mit Freundschaften. Wenn sie nette Freunde kennengelernt haben, müssen sie meist schon weiter ziehen. Da bleibt meist nur Facebook und Whats App, um in Kontakt zu bleiben.

Zwei Tage lang konnten sich nun Zirkusfans aus Reetz und Umgebung an der Vorstellung erfreuen.

 Am Wochenende geht es schon weiter. Das heißt also, alles abbauen, verstauen und dann zum nächsten Ort. In diesem Fall geht es kurz über die Landesgrenze nach Reuden in Sachsen-Anhalt. Dort finden am kommenden Samstag und Sonntag jeweils um 16 Uhr die Veranstaltungen statt. Danach geht es am 20. In Schweinitz weiter. Wer also den Zirkus in Reetz nicht besuchen konnte, kann ein paar Kilometer weiter ins Nachbarland fahren.

 

 
     
     

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