Im Jahr 1897 wurde der Turnverein
"Frisch Auf" in Reetz gegründet. Nach Feierabend gingen die jungen
Leute zum Platz an der Linde und spielten dort. Dazu gesellte sich auch der
junge Lehrersohn Lange, der vom Militär entlassen war. Er hatte dort einige
sportliche Übungen gelernt und brachte diese nun den jungen Leuten bei. Man
stellte auf dem Schulhof eine Turnstange auf und lernte allerhand Übungen. Bei
der Gelegenheit kam man auf die Idee, einen Turnverein zu gründen. Es stellten
sich Männer zur Verfügung, die die Leitung übernahmen. Vorsitzender wurde
Otto Kühne (Müllermeister, Turnwart Gustav Allrich (Maurer), Schriftführer
und Kassierer Christian Webert (Waldarbeiter). Gastwirt Richard Mehlitz stellte
seinen Saal zur Verfügung und kaufte ein Reck, einen Sprungkasten und zwei
Taue. Der Anfang war gemacht und immer mehr junge Leute traten dem Verein bei.
Auch ein Vergnügen wurde damals schon veranstaltet. Dort zeigten die Mitglieder
ihre gelernten sportlichen Übungen. Nun wollte man auch eine Fahne haben. Man
sprach bei der Besitzerin des Schlosses Mahlsdorf, Frau von Goldacker vor. Diese
konnte mit "Turnen" nicht anfangen und so zeigten die jungen Leute ihr
im Park Mahlsdorf ihre Übungen. Sie war so begeistert, dass sie kurz darauf dem
Verein eine Fahne spendierte. Die Sportgemeinschaft entwickelte sich, nur
unterbrochen durch die beiden Weltkriege, zu einem festen Bestandteil der
Gemeinde. Neue Sportgruppen bildeten sich neben dem Turnen: Motorradfahren,
Fußball und Tischtennis.
Vorstandssitzung 1966
Regelmäßig veranstaltet man
Sportfeste und Sportlerbälle mit Vorführungen der einzelnen Sportgruppen.
1967 kam eine neue Sektion dazu,
das Kegeln. Gastwirt Emil Wilke stellte dazu das Grundstück in der Belziger
Straße zur Verfügung. Die Männer arbeiteten an den Wochenenden in der
Ziegelei, um die notwendigen Steine zu bekommen. Die Oberförsterei stellte das
Holz zur Verfügung, welches natürlich selbst geschlagen werden musste. Viele
fleißige Helfer trugen dazu bei, dass am 7. Oktober 1969 die Bahn eingeweiht
werden konnte. Es bildeten neben den Männern auch Kinder- und Jugendmannschaften
und auch die Frauen begeisterten sich für diesen Sport. Im Sommer gab es immer
ein Sportfest mit viel Spaß und vielen Wettbewerben. So wurden die Dorfmeister
im Kegeln ermittelt, Fußball und Volleyball gespielt.
Im Laufe der Jahre gab es immer
wieder neue Sportgruppen, wenn auch oft nur zeitlich begrenzt. So bildete sich
eine Gymnastikgruppe, eine Volleyballmannschaft, später die Popgymnastik. Die
Kegler waren nach wie vor erfolgreich im Wettkampfsport. Auch wenn der
Motorsport nicht direkt zur Sportgemeinschaft gehörte, waren auf den
Crossveranstaltungen auf dem Mühlenberg viele fleißige Helfer aus den reihen
der Sportgemeinschaft mit dabei. Auch berühmte Gäste waren schon in Reetz zu
Gast, so u.a. der ehemalige Torwart von Sachsenring Zwickau und Nationaltorwart
Jürgen Croy.
Der traditionelle Sportlerball findet
heute noch statt. Auch Skatturniere gibt es regelmäßig. Inzwischen haben sich
neben den immer noch bestehenden Keglern wieder neu Gruppen gebildet, es gibt
Gymnastikgruppen und eine Line Dance Gruppe. Den Hut der Sportgemeinschaft hat
im Moment Uwe Friedrich auf. Aber eine solche Begeisterung wie in den
Anfangsjahren wird es wohl nicht mehr geben........ leider.
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