Erfolgreiches Jubiläum

So wirklich ansprechbar war Nikolas Hübner auf dem Reetzival nicht. Aufgeregt versuchte er Auftritte und Beiprogramm auf dem Reetzival zu koordinieren. Immerhin sollte es etwas Besonderes werden, denn das Reetzival feierte seinen 10. Geburtstag. So hatte der Berliner Musiklehrer alle Hände voll zu tun. Immerhin gab es in diesem Jahr zwei Bühnen, eine auf dem Sensthof, die andere auf der Wiese dahinter. So konnten noch mehr Schülerinnen und Schüler ihr Können zeigen. Und das Programm bot einige Höhepunkte. So startete das Reetzival schon am Freitagnachmittag mit einem Schmankerl für alle Musikliebhaber. Der Sänger und Songwriter Max Prosa trat mit seiner Band auf. Es ist in der Musikszene kein Unbekannter und deutschlandweit unterwegs. Seine Alben erhielten durchweg positive Kritiken, teilweise verglich man ihn mit dem jungen Bob Dylan. 2018 veröffentlichte er neben einem Album auch ein Buch mit Gedichten und Kurzgeschichten. „Manchmal weiß ich gar nicht so genau, ob diese Texte, die ich anfange zu schreiben, ob das Lieder werden oder Gedichte, das entscheidet die Sache dann für sich. Manche liegen auch drei, vier Jahre rum, oder ich hab die im Kopf, bis sich dann eine Musik dazugesellt“, sagte er einmal in einem Interview. Die Zuhörer waren jedenfalls begeistert und Nikolas Hübner mehr als stolz, so einen bekannten Künstler für das Reetzival gewinnen zu können.

Am Samstagvormittag gab es ein „Treffen der Generationen“ in der Reetzer Kirche. Zu einem gemeinsamen kleinen Konzert hatten sich die Berliner Chorschüler und die Reetzer Singegruppe zusammengefunden. Die Besucher kamen zahlreich, was sicher auch mit der Aktion 48 Stunden Fläming zusammenhing. So eine volle Kirche hätte sich so mancher Pfarrer gewünscht. Und die Aktion zeigte, dass Musik keine Grenzen kennt, schon gar nicht beim Alter. Die Reetzer Singegruppe besteht seit 1964, fast genauso lange wird sie von Renate Friedrich geleitet. Natürlich wechselten die Besetzungen im Laufe der Jahre. „Es ist so toll, dass sich über so viele Jahre Menschen treffen, um gemeinsam Musik zu machen und zu singen“, fand Nikolas Hübner berührende Worte zur Begrüßung. Es war auch nicht der erste gemeinsame Auftritt. Für die Schüler aber ein nicht leichter, hatten sie doch seit den Sommerferien nur eine einzige Probe. So mussten sie den Text zum gemeinsamen Lied von ihren Smartphones ablesen. Denn der war anders, als er zur ursprünglichen Melodie „Hoch was kommt von draußen rein“ gehörte. Vor einiger Zeit wurde das Lied auf den Fläming umgedichtet. Die Zuhörer spendeten donnernden Applaus, so dass die Sängerinnen und Sänger nicht ohne Zugabe davon kamen. Und auch das gemeinsame Singen klappte wunderbar. Und vielleicht kann man beide Chöre zum Reetzer Adventsmarkt wieder hören.

 
 
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