30. Flämingpokallauf am
11.06.2011
Als sich nach der
Siegerehrung ein Feuerwehrauto mit Sirene näherte, waren alle Anwesenden etwas
irritiert. Die Überraschung folgte auf dem Fuße. Die Reetzer Feuerwehr erhielt
zum 90 jährigen Jubiläum auf dem 30. Pokallauf am vergangenen Wochenende einen
nagelneuen Mannschaftseinsatzwagen! Diese Überraschung war gelungen. Ebenso wie
die Beförderung einiger Mitglieder.
Der erste Pokallauf in
Reetz fand am 30 Mai 1981 mit nur wenigen Mannschaften statt. Die Feuerwehr
hatte auch schon in den vorherigen Jahren an verschiedenen Pokalläufen
teilgenommen. Deshalb dachte man sich; warum nicht einen eigenen auf die Beine
stellen. Dieser hat inzwischen über die Landesgrenzen hinaus Tradition. Aber so
einiges war damals anders, bestimmte Wettkämpfe gibt es heute in der Form nicht
mehr. Ilka Iversen plauderte aus dem Nähkästchen über dieses und jenes,
Erfreuliches und auch Unerfreuliches. Sie erinnert sich, damals noch als junger
Brandschutzhelfer, dass die
Gruppenstafette anfangs noch über die Leiter ging, mit zwei Personen und dem
Schlauch und dahinter gekuppelt werden musste. Auch die 4x100 Meter wurden bei
früheren Wettkämpfen noch ausgetragen. Frauen und Männer mussten dabei
unterschiedliche Hindernisse überwinden. Es gab Einzelwettkämpfe über eine
Distanz von 100 Metern, aber auch Pleiten, Pech und Pannen. Bei einem Wettkampf
in Medewitz hatten die Reetzer einen Knoten im Schlauch, Ilka Iversen selbst
bekam auf einem Wettkampf den Spitznamen „Schlauchbändiger“. „Das war auf
dem ersten Wettkampf in Bad Düben“ erinnert sie sich. „Das Wasser war schon
im Schlauch und ich hatte die Spritze noch nicht angekuppelt. Also sprang ich
auf den Schlauch, der sich wand wie eine Schlange, bis mich die Kameraden
wegrissen, denn so ein wassergefüllter Schlauch hat ziemliche Kraft und kann
einem die Zähne ausschlagen“. Wegen ihrer guten Leistungen wurden die Reetzer
immer argwöhnisch beäugt. So geschah es bei der letzten Kreismeisterschaft,
bei der die Reetzer eigentlich den 1. Platz belegt hatten, dass durch eine
falsche Ankündigung eine andere Mannschaft den Pokal entgegen nahm. Diese
wollten ihn auch nach der Berichtigung nicht herausrücken – bis heute nicht.
Die Frauenmannschaft war übrigens 20 mal hintereinander Kreismeister und alle
Kameraden nahmen regelmäßig an Landesausscheiden teil, die Jugendlichen auch
an internationalen Wettkämpfen in der damaligen Sowjetunion und in Deutschland.
Auch die Technik hat sich natürlich extrem verändert. Waren die Wettkämpfer
früher über Zeiten um die 60 Sekunden stolz, werden heutzutage Zeiten um eine
halbe Minute angestrebt.
Ewig in Erinnerung
wird der 1. Pokallauf Wolfram Näthe bleiben, der damals noch für die Feuerwehr
Nescholz/Baitz an den Start ging. An dem Tag lernte er seine Frau Sabine kennen.
Auch zum 30. Pokallauf
ging nicht alles glatt. Die Reetzer Männer stolperten über den Schlauch, so
dass sich das Wasser am Zielpunkt auf die Umstehenden verteilte, da die Spritze
noch nicht angekuppelt war.
Aber auch zum Jubiläum
ging es um Platz und Sieg. Jeweils 14 Jugend, 14 Männer- und Frauenmannschaften
und 3 Mannschaften der unter 10 jährigen kämpften um Meter und Sekunden. Die Männer
aus Garitz/Bornum gewannen zum 2. Mal den Wanderpokal. „Da müssen wir uns
aber anstrengen“, so Uta Brinkhoff, „denn beim dritten Sieg darf die
Mannschaft den Pokal behalten“.
Zum Jubiläum gab es am
Sonntag eine Festveranstaltung. Die Kinderfeuerwehr stellte auf lustige Weise
eine Einsatz nach, bei dem die Feuerwehrleute immer wieder beim Kaffee trinken
unterbrochen werden, Wehrführer Ronald Schüler sprach über Geschichte und
Aufgaben und Bürgermeisterin, Ortsvorsteherin und befreundete Wehren
gratulierten vor etwa 150 geladenen Gästen. 15 Kameraden wurden im Rahmen der
Feierstunde befördert.
Beförderte
Kameraden
Göran
Iversen
Mario
Allrich
Sebastian
Binte
Stephan
Binte
Maximilian
Fleischer
Chris
Kaiser
Michel
Boll
Daniel
Kühne
Kevin
Heinrich
Florian Jakubowski
Steffen Teuber
Andreas Manthai
Denny Brinkhoff
Steffen Schüler
Matthias Labes
Herzlichen Glückwunsch!
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