Projekt zur Nachhaltigkeit mit Kindern
Ein Gewirr aus vielen Sprachen war am vergangenen Dienstag auf dem Schulhof der Wiesenburger „Schule am Schlosspark“ zu hören. Grund dafür war die Präsentation eines zweijährigen Erasmus-Projektes mit Schulen aus 10 verschiedenen Ländern. Die Grundschule im Beerwinkel aus Berlin Spandau arbeitet seit vielen Jahren mit europäischen Partnerschulen in Comenius - und Erasmus+ Projekten zusammen.
In den letzten 2 Jahren haben die Schüler daran gearbeitet, ihre traditionellen Werte kennen zu lernen und zu erlernen und sie überlegt in ihre Zukunft mitzunehmen. Die vier Schlüsselaspekte waren: 1. pflanzen und ernten 2. Dinge herstellen, 3. Freizeit und Unterhaltung und 4.Geld verdienen und sparen. Nun konnten sie ihre Ergebnisse präsentieren und alle waren sehr aufgeregt.
„Wir haben schon seit einiger Zeit Kontakte zu dieser Schule geknüpft, weil ein Hauptort für unsere ausserunterrichtlichen Vorhaben der Sensthof in Reetz ist und wir jedes Mal stolz sind, unsere Ergebnisse anderen Kindern präsentieren zu können“ erzählt Ulla Ondratschek als Mitverantwortliche und Koordinatorin des Projektes. Auch die Wiesenburger Schulleiterin Ilona Zehnsdorf ist stolz, zumindest an der Präsentation beteiligt zu sein. Nicht ausgeschlossen, dass sich auch die Wiesenburger Schule an so einem oder ähnlichen Projekt beteiligen wird.
Günter Baaske, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, ließ es sich nicht nehmen, die Vorführung zu begleiten. In Ermangelung eines zweiten Mikrofons für die Eröffnung auf den Freilichtbühne der Schule wurde der ehemalige Lehrer von Ulla Ondratschek gefragt: „Haben Sie eine Lehrerstimme?“ Baaske bejahte. „Dann brauchen Sie kein Mikro“! Günter Baaske war besonders erfreut, dass man sich schon als Kind mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftig. Man könne auch etwas erreichen, wenn man klein ist: „Wie bei der Fußball EM. Da hat ein kleines Land wie Island mit nur 334.000 Einwohner ein großes wie England mit 58 Mio. aus dem Turnier gekickt!“
Kommunikationssprache des Projektes war englisch. Aber die Kinder aus Weißrussland haben bewiesen, dass sie auch sehr gut deutsch können. Während des Projektes haben die Schüler kleine Geschichten geschrieben. Die Geschichte, wie die Kartoffel nach Weißrussland kam, wurde in perfektem Deutsch und obendrein noch gereimt vorgetragen.
Dann waren alle eingeladen, mit den europäischen Freunden aus Estland, Rumänien, Polen, Türkei, Spanien, Schottland, Weißrussland und Griechenland die Ergebnisse zu zeigen: ein europäisches Fabelbuch, auf Steinpapier gedruckt, einen Schattentheaterfilm und einen Teil des Dokumentarfilms über unser Projekt, eine Theateraufführung der weißrussischen Kinder zu ihrer Fabel - und eine Ausstellung im Speisesaal mit vielen Ergebnissen der Arbeit in den verschiedenen Schulen.
Besonders beeindruckt hat anscheinend auch die Kinder die Arbeit im „Parlament der Bäume“ in Berlin. Dieses wurde von Ben Wagin, einem Aktionskünstler, Galeristen und Umweltschützer geschaffen. Mit seinen Projekten im Raum Berlin setzt er sich für den Erhalt der Natur und ein besseres Verhältnis und Verständnis des Menschen zur Natur und speziell zu den Bäumen ein. Das Parlament der Bäume (auch Parlament der Bäume gegen Krieg und Gewalt) wurde am 9. November 1990 als Gedenkort für die Todesopfer der Berliner Mauer auf einem Gelände des ehemaligen Todesstreifens am östlichen Ufer der Spree gegenüber dem Reichstagsgebäude in Berlin-Mitte eingerichtet. Dort arrangierte Ben Wagin Gedenksteine, Bilder, Plakate und Teile der Grenzsicherungsanlagen. Unterschiedliche Künstler bearbeiteten die Ausstellungsstücke. Dazu wurden Bäume und Blumen gepflanzt. Die Schüler arbeiteten dort gemeinsam mit dem Künstler und initiierten selbst die verschiedensten Veranstaltungen.
Den Abschluss des Projektes war eine Pflanzaktion in Reetz. Die Schüler sind für die Tage der Projektauswertung auf dem Sensthof zu Gast, wo sich auch das Ökozentrum des Vereins OELALA befindet. Auf dem Land des Vereins wurde duftender Lavendel gepflanzt.