Martinstag in Reetz

Die Legende:

Die Legende vom heiligen Martin erzählt die Geschichte des römischen Soldaten Martin, der im 4. Jahrhundert nach Christus lebte. Eines Tages ritt Martin auf seinem Pferd durch eine kalte Winternacht, als er am Stadttor von Amiens einen frierenden Bettler sah. Der Bettler hatte keine warme Kleidung und bat um Hilfe.

Martin fühlte Mitgefühl für den Bettler und wollte ihm helfen. Da er jedoch kein Geld bei sich hatte, nahm er sein Schwert und schnitt seinen warmen Mantel in zwei Hälften. Eine Hälfte gab er dem Bettler, um ihn vor der Kälte zu schützen.

In der folgenden Nacht hatte Martin einen Traum, in dem Jesus Christus ihm erschien und ihm dankte, dass er ihm durch seine Tat geholfen hatte. Von diesem Moment an beschloss Martin, sein Leben Gott zu widmen und wurde später zum christlichen Mönch. Er sollte zum Bischof geweiht werden.

Der barmherzige Heilige soll sich aus lauter Bescheidenheit in einem Gänsestall versteckt haben, als er nach seiner Heldentat zum Bischof geweiht werden sollte. Das laute Gänseschnattern verriet ihn jedoch und so wurde St. Martin zum Schutzpatron der Gänsezucht, und man isst traditionell am 11.11. eine Martinsgans.

Die Legende vom heiligen Martin symbolisiert Nächstenliebe, Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft. Sie wird jedes Jahr am 11. November gefeiert, dem Namenstag des heiligen Martin, mit Laternenumzügen und dem Teilen von Martinsgänsen oder Martinsbrezeln.

Martinstag in Reetz

Mit einer kleinen Andacht begannen die Feierlichkeiten zum Martinstag in Reetz. Besonders die Kinder hatten sich auf diesen Tag gefreut, sollte es doch einen Laternenumzug geben. Angeführt natürlich vom „heiligen Martin“ auf seinem Pferd. Besorgt schauten die Organisatoren am Nachmittag in den Himmel, denn es regnete. Aber pünktlich zu Beginn des Festes wurde es trocken.

Um die Legende vom heiligen Martin bildlich und vor allem für Kinder verständlich darzustellen, hatte sich Stephan Schönfeld etwas einfallen lassen. Freiwillige – natürlich waren es Kinder – verkleideten sich als Martin und als Soldat und zeigten die Geschichte. Die Zuhörer in der Kirche machten zu bestimmten Worten die passenden Geräusche. So riefen sie bei dem Wort Pferd hüha oder bei dem Wort Kälte bibber, bibber. Damit hatten alle ihren Spaß. Nicht fehlen durfte auch das traditionelle Lied zur Geschichte: Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind“. „Auch anderen Menschen soll es gut gehen und wir können dabei helfen“, so der Pfarrer in der kleinen Andacht. Wer teilt, macht anderen und auch sich selbst Freude. Ein Zeichen vom Teilen ist das Licht, wenn man es teilt, wird es immer mehr. Und so ist die Laterne ein schönes Symbol dafür. Es war schwer für Pfarrer Schönfeld, Ruhe in die Kirche zu bekommen, denn besonders die Jüngsten waren total aufgeregt und konnten den Umzug kaum erwarten. Aber vorher musste ein freiwilliger Martin mit Bischofsmütze und Umhang eingekleidet werden. Auf einem Pony sitzend führte er den Umzug an, begleitet von einigen Bläsern des Jugendblasorchesters Wiesenburg. Nach Rückkehr  gab es auf dem Pfarrhof Würstchen vom Grill und warme Getränke.  

 

Bedeutung:

Martinstag, auch bekannt als Sankt-Martins-Tag, wird am 11. November gefeiert und ist ein wichtiger Feiertag in vielen europäischen Ländern, insbesondere in Deutschland. Der Tag ist nach dem heiligen Martin von Tours benannt, einem römischen Soldaten, der im 4. Jahrhundert lebte und später zum Bischof wurde.

Eine der bekanntesten Traditionen des Martinstags ist der Laternenumzug. Kinder ziehen mit selbstgebastelten Laternen durch die Straßen und singen dabei Martinslieder. Oftmals wird ein Mann als Sankt Martin verkleidet und reitet auf einem Pferd voran. Am Ende des Umzugs wird oft eine Martinsgeschichte erzählt und ein Martinsfeuer entzündet.

Eine weitere beliebte Tradition an diesem Tag ist das Teilen des Martinsgebäcks, auch bekannt als "Martinsgans". Es handelt sich dabei um einen Hefeteig in Form einer Gans oder eines Schwans, der mit Rosinen verziert ist. Die Gans wird symbolisch geteilt und an die Teilnehmer des Laternenumzugs verteilt.

Der Martinstag hat auch eine starke soziale Komponente. In vielen Gemeinden werden Spendenaktionen organisiert, bei denen Lebensmittel oder Kleidung für Bedürftige gesammelt werden. Dies geht auf eine Legende zurück, in der Martin einem frierenden Bettler die Hälfte seines Mantels gab.

In einigen Regionen Deutschlands gibt es auch traditionelle Martinsspiele wie das "Gänseziehen". Dabei hängt eine Gans an einem Seil und die Teilnehmer versuchen abwechselnd, sie mit verbundenen Augen zu fangen. Derjenige, der die Gans erwischt, darf sie behalten.

Der Martinstag markiert auch den Beginn der Weihnachtszeit in vielen Ländern. Es ist üblich, dass an diesem Tag die ersten Weihnachtsmärkte öffnen und die Menschen beginnen, sich auf das bevorstehende Fest einzustimmen.

Insgesamt ist der Martinstag ein fröhlicher und bedeutungsvoller Feiertag, der von vielen Menschen in Europa gefeiert wird. Er vereint Traditionen wie den Laternenumzug, das Teilen von Martinsgebäck und soziales Engagement. Der Tag erinnert uns daran, großzügig zu sein und anderen zu helfen, insbesondere in der kalten Jahreszeit.

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