Die Temperaturen am 1. Advent waren jedenfalls schon mal glühweinverdächtig. Das merkten auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und des Feuerwehrvereins an ihrem Stand auf dem diesjährigen Reetzer Adventsmarkt. Die Schlangen wollten einfach nicht abnehmen. Und das schon am Nachmittag, denn der begann wie in jedem Jahr mit dem Adventssingen in der Kirche. Der Wiesenburger Chor sang Weihnachtslieder und Pfarrer Stephan Schönfeld las eine berührende Weihnachtsgeschichte. Zum Aufwärmen bei Kaffee und Kuchen ging es anschließend in das Gemeindehaus. Der etwas andere Ablauf hatte in diesem Jahr einen besonderen Grund. Der Dorfverein Pro Reetz e.V. öffnete erstmals die Tür zur Heimatstube.  Dort hatten die Vereinsmitglieder in den vergangenen Wochen fleißig gewerkelt. Mit Fördermitteln der LAG wurde renoviert, Mobiliar angeschafft und gestaltet. Die Idee dazu ist schon älter, da von der Ausstellung zur 850 Jahrfeier viel Material übrig geblieben war. Ein Teil davon ist jetzt zu sehen. Auch wenn noch nicht alles fertig ist, freute sich der Verein über das große Interesse der Bürger, die zahlreich zur Eröffnung gekommen waren. Die Reetzer Singegemeinschaft gab einige Lieder zum Besten, der Verein OELALA spendierte den Sekt. Über eines seiner Projekte fertigten Reetzer Einwohner Tonfliesen an, von denen ein Teil jetzt an der Fassade der Heimatstube zu sehen ist.

Anschließend mussten sich alle sputen, um pünktlich zur Eröffnung des Adventsmarktes wieder am Lindenplatz zu sein. Die Jagdhornbläser bliesen kräftig ins Horn, die Lichter am Weihnachtsbaum erstrahlten und die Singegemeinschaft sang passen dazu: Sind die Lichter angezündet. Dann öffnete endlich der Sensthof seine Tore. Vom Pizzaofen und den Waffelbäckerinnen der Kita strömte ein leckerer Duft, in der Scheune gab es weihnachtliches zu kaufen, auf der Bühne unterhielt Erhard Loth mit seinem Keyboard mit Weihnachtsliedern, ebenso wie die Singegemeinschaft. Der Weihnachtsmann rückte erst Süßes aus dem großen Sack heraus, wenn die Kinder ein Lied oder Gedicht zum Besten gaben. Während die Erwachsenen ihre Geldbörsen für vielerlei Dinge zückten, konnten die Kinder bei Brigitte Zabel und Jutta Brüning Weihnachtsdekorationen basteln. Auch Marion Herrmann aus Reetzerhütten merkte den herannahenden Winter. Ihre gehäkelten und gestrickten Mützen und Schals fanden reißenden Absatz.  Zwischendurch konnte man Kaffee und Kuchen am OELALA Stand genießen. Die Mitglieder des Vereins sind von Anfang an dabei und kommen größtenteils aus der Hauptstadt. Inzwischen fühlen sie sich aber auch in Reetz fast heimisch. Gespannt warteten die Kinder auf die Aufführung des Görzker Puppentheaters. Den größten Andrang verzeichnete jedoch die Jugendfeuerwehr, denn dort gab es eine Tombola. „Jedes Los ein Gewinn“ priesen die Jungen und Mädchen ihre Preise an – und wurden auch fast alles los. Der Erlös kommt ihrer Arbeit und Ausbildung zu Gute. Und wem es draußen zu kalt war, der konnte im Veranstaltungsraum John und Christiane Shreve bei einer Weihnachtsgeschichte und Ronald Heber und Tamira bei Weihnachtsliedern lauschen. Ortsvorsteherin Marion Gante äußerte sich zufrieden. „Dank aller fleißigen Helfer hat alles gut geklappt“, sagt sie. „Und im nächsten Jahr feiern wir Jubiläum – den 10. Adventsmarkt.“

 
   
     
     
     
     

ZURÜCK