Flämingpokallauf und Gemeindefeuerwehrtag 2016
„Wasser marsch“ hieß es zum 35. Flämingpokallauf in Reetz in dreifacher Hinsicht. Zum einen kam es natürlich zielgenau aus dem Schlauch, zum zweiten lief es bei Temperaturen um die 30 Grad den Kameraden weiter als nur den Rücken runter und zum dritten stand es diesem oder jenem als kleine Tränen in den Augen. Grund dafür war ein nicht leichter Abschied. Das Tanklöschfahrzeug aus Reetz wurde nämlich nach nunmehr 38 Jahren Dienstzeit in Rente geschickt. 24 Jahre lang war der W 50 das Einsatzfahrzeug der Reetzer Ortswehr und wird nun aus wirtschaftlichen Gründen von der Gemeinde Wiesenburg/Mark nicht mehr instand gesetzt. Obendrein war es das überhaupt erste Tanklöschfahrzeug der Gemeinde. Ortswehrführer Steffen Teuber hofft, dass schnellstens eine Lösung gefunden wird, denn immerhin ist die Freiwillige Feuerwehr stets im Einsatz für Leib und Leben. Ein Tanklöschfahrzeug wäre sehr wichtig auf Grund der kaum noch vorhandenen Wasserentnahmestellen.
Gleichzeitig mit dem 14. Gemeindefeuerwehrtag begeht die Reetzer Ortswehr auch 2 Jubiläen, den 95. Geburtstag der Ortswehr und den 50 Geburtstag der Kinder- und Jugendwehr. Diese hat derzeit 23 Mitglieder und wird von den Jugendwarten Yvonne und Michael Bolz mit großem Engagement betreut. Inzwischen sind auch Kinder aus anderen Ortsteilen dort Mitglied. Die Kinder und Jugendlichen erwartete eine besondere Überraschung. Anlässlich des Jubiläums erhielten sie neue T-Shirts. Die konnten sie auch gleich zeigen, denn Gemeindewehrführer Burkhard Brüning erlaubte auf Grund der Hitze einen Start ohne Jacken. Zusätzlich versprach Ortschefin Marion Gante 300 Euro als Geschenk. Auch bei den Wettkämpfen war zu merken, welch gute Arbeit die Jugendwarte geleistet haben. Es gab keine Disziplin, bei der die Kinder und Jugendlichen aus Reetz nicht auf dem Podest standen. Besonders die Jüngsten waren megastolz auf ihre Medaillen und Pokale.
Bei den Erwachsenen gibt es derzeit 22 Aktive, die für die Tageseinsatzbereitschaft zur Verfügung stehen. Zu Ihnen gehören seit einiger Zeit auch die Kameraden aus Reetzerhütten. „Es ist eine fruchtbare Zusammenarbeit entstanden, sowohl im Vereinsleben als auch bei den Einsätzen“, so Steffen Teuber, der dieses Amt im Jahr 2014 von Ronald Schüler übernommen hat. Bei der monatlichen Ausbildung sind auch die Kameraden aus Reppinichen dabei. 49 Einsätze hatte die Wehr 2015. Im Jahr 2013 waren die Kameraden erstmal außerhalb des Landes im Einsatz und unterstützen die Einsatzkräfte beim Elbehochwasser in Magdeburg.
„Wir arbeiten konsequent an einer Verbesserung der Wehr“ so Steffen Teuber, „die Kameradenleben die Feuerwehr und sind eine wirkliche Gemeinschaft, einer ist für den anderen da.“ Das zeigte sich besonders im vergangenen Jahr beim Unfalltod eines langjährigen Kameraden.
Die Reetzer Ortswehr ist eine Säule für das Dorfleben, ohne sie würde vieles im Ort wegbrechen. Bereits am Freitag waren die Kameraden den ganzen Tag dabei, den Sportplatz für die Wettkämpfe herzurichten. Einige hatten dafür extra Urlaub genommen und mitunter hängt deswegen sogar der Haussegen ein bisschen schief. „Deshalb muss man sowohl den Kameraden, als auch dem Feuerwehrverein einmal öffentlich danken – ohne sie wäre vieles nicht möglich“ betont Steffen Teuber ganz besonders.